Verbundenheit zur Heimat und zur heimischen Lebensart
Die "Alte Schützengilde Landskron 1528 e.V. Rottenburg" wird erstmals im Jahre 1528 nachweislich als Armbrust- und Büchsengilde erwähnt.
Anknüpfend an die weit zurückreichende Schützentradition Rottenburgs, lebte die Schützengesellschaft Rottenburg ca. 1908 unter dem Namen Alte Schützengilde Landskron wieder auf. Durch die Wirren der beiden Weltkriege geriet der Verein erneut in Vergessenheit.
Im April 1999 wurde die Alte Schützengilde Landskkron 1528 e.V. Rottenburg erneut ins Leben gerufen.
Untergang der Stadt Landskron und Gründung der Stadt Rotenburg
Die Nachforschungen bei den Nationalbibliotheken in Österreich (Wien) und Deutschland (Leizig und Frankfurt a. Main), haben folgendes ergeben:
Wie aus den Sammlungen von Joseph Wendt aus Wententhal über die "Geschichte der ganzen österreichischen weltlichen und klösterlichen Klerisey beyderley Geschlecht" Autor Fidler Marian, - Priester des reformierten Ordens der Augustiner, ersichtlich ist, hat Pater Hayacinth Marian Fidler, diese Berichte über die Klöster Österreichs und Vorderösterreich verfasst.
Joseph Wendt aus Wendtenthal, von der kaiserlichen geheimen Reichshofkanzlei, hat diese Berichte gesammelt.
Im Band 1 der Sammlung wird über die Geschichte der Klöster in Vorderösterreich berichtet. Wann der Autor Fidler Marian diese Berichte verfasst hat, geht aus den Sammlungen nicht hervor. Band 1, mit dem Titel Vorderösterreich, wurde 1780 durch den Wiener Verlag Schmidt gedruckt.
In diesem Band 1 werden auf den Seiten 331 bis 338 auch die Klöster Rottenburgs aufgeführt. Es werden hierbei über die Carmeliter-, Kapuciner- und über das Franciscaner Frauenkloster des dritten Ordens zu Rottenburg berichtet.
Auf Seite 331 wird zu Beginn des Berichts über die Carmeliter, über die Stadt Rottenburg folgendes geschrieben (ich zitierte wörtlich):
"Wo jetzt Rottenburg steht, soll einst eine Stadt mit Namen Landsort, oder auch Landskron gestanden seyn, die aber im Jahr 1112, den 3. Jänner, unter der Regierung P. Paschals II. und Heinrichs V., Römischen K., durch eine der schrecklichsten Erdbeben und Überschwemmingen, sammt vielen anderen herumgelegenen Ortschaften, gänzlich zu Grunde gegangen ist. Albert, Graf von Hohenberg hätte dann eben an dem Orte, 1 Maile von Tübingen, im Jahre 1271 die neue Stadt aufgebaut und Rottenburg genennet. "
Im Anhang an diese Schilderung, führt der Autor unter (**) folgendes an: Martin Zeiler in seiner Beschreibung des Schwabenlandes, setzt das Jahr 1212 an, in welchem sie zerfallen, und ihrer Statt eine Neue J. 1271 oder J. 1280 erbauet worden sey. Mithin irret dersonst treffliche Bericht nur gleich um Hundert Jahre.
Aufgrund dieses Anhangs ist davon auszugehen, dass der Autor diese Geschichte über den Untergang der Stadt Landskron von besagtem Martin Zeiler übernommen hat.
Die Recherchen bei der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt a. Main und Leipzig haben folgendes ergeben:
Martin Zeiller, geboren am 17. April 1589 in Ranten, Steiermark, Österreich, gestorben am 6. Oktober 1661 in Ulm an der Donau, war ein protestantischer deutscher Autor der Barockzeit. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Zeiller, dessen Vater als Exulant aus Glaubensgründen aus der Obersteiermark vertrieben worden war, ab 1608 in Wittenberg.
Im Jahre 1563 hat Martin Zeiller ein "Kleines Schwäbisches Zeitbuch, in dem die vornehmsten und bekanntesten Sachen und Geschichten aus Schwaben zusammen getragen und aufgeschrieben sind ", herausgebracht. Gedruckt und verlegt wurde das Buch durch B. Kühnen.
Auf Seite 356 dies Buches wird über die Stadt Rottenburg, Überschrift, Oerter - Beschreibung, folgendes geschrieben (ich zitiere wörtlich):
Rotenburg
"Am Necker / ein Meilwegs von Tübingen / und in der Österreichischen Graffschafft Hohenberg / sampt einem Schloß gelegen / der Röm. Catholischen Religion zugethan. Es ist vorhin eine Stadt allhir gestanden die Theils Lands Cron nennen und die Anno 1212 durch Erdbiden zu Grunde gegangen und an ihrer statt diese neue Anno 1279 oder 1280 ist erbauet worden / so nicht groß / und von schlechten Häusern ist. Auf einem Berg, Weilerburg genannt, lag vor Zeiten das alte Schloß Rotenburg / da noch hohe Mauern stehen / und unten / ein wenig vor der Stadt Rotenburg / ist noch etwas Gemäuer / da die besagte alte Stadt gelegen. ........."
In der Fortsetzung des Berichts werden u. a. die örtlichen Klöster Rottenburgs beschrieben.
Durch den vorliegenden Bericht Zeillers, ist davon auszugehen, dass der Autor der Geschichte über die Klöster Vorderösterreichs, den Bericht über den Untergang der Stadt Landskron von Martin Zeiller übernommen hat.
Wie angeführt, hat Martin Zeiller das Schwäbische Zeitbuch 1653 herausgebracht. Es ist davon auszugehen, dass es die Stadt bez. den Ort Landskron wirklich gegeben hat.
Der Zollerngraben hat bis in die heutige Zeit immer wieder stärkere Erdbeben hervorgerufen, auch ist bekannt, dass der Neckar riesige Überschwemmungen verursacht hat.
Recherchiert von Dieter Hansen